Ich habe es zwar immer noch nicht geschafft alle Bilder von Neowise aus dem Sommer zu bearbeiten, dennoch gibt es schon neue. Dieses Bild von der Jupiter / Saturn Kunjunktion und dem zunehmenden Mond habe ich gestern Abend aufgenommen. Es zeigt die drei Gestirne über dem Klinikum Aachen. Fand ich passend für 2020.
Nach vielen Jahren ohne helle Kometen kann man derzeit den erst kürzlich entdeckten Kometen C/2020 F3 NEOWISE tief im Nordosten vor Sonnenaufgang sehen.
Der Name des Kometen kommt von dem Infrarot-Weltraumteleskop der NASA, welches den Kometen erst Ende März 2020 entdeckte. Um den Kometen zu sehen, muss man früh aufstehen. Momentan geht der Komet gegen 3h Morgens auf und nur gut zwei Stunden später die Sonne. Während die Sonnennähe für die Beobachtung ein Problem darstellt, sorgt sie zugleich für die große Helligkeit des Kometen.
Für diese Fotos hat der Wecker deshalb ausnahmsweise schon um 3 Uhr geklingelt. Dann mussten nur noch die bereitgestellte Thermoskanne mit Kaffee gefüllt werden (essentiell!) und Kamera sowie Stativ gepackt werden, um einen Beobachtungsplatz mit möglichst guter Nord-Nordostsicht aufzusuchen. Für das Bild habe ich mich für eine schöne Stelle am Aachener Waldrand in Hanbruch entschieden, wo man freie Sicht nach Norden auf den Lousberg hat. Die Entscheidung war genau richtig. Der Komet ist hell genug, dass er auch schon knapp über dem Horizont bei dämmrigen Himmel gut zu sehen war. Als dann kurz nach 4h die Vögel anfingen hinter mir im Wald aufzuwachen und laut zu zwitschern verschwand der Komet auch langsam am heller werdenden Morgenhimmel. Und während man beim Klingeln des Weckers um 3h die Sinnhaftigkeit seines Hobbys noch hinterfragt, wird es einem klar warum man das ganze macht wenn man mit einem heißen Kaffee in der Hand bei (scheinbar) ohrenbetäubendem Vogelgezwitscher den Tag beginnen sieht.
C/2020 F3 (NEOWISE) am Morgen des 7.7. über dem Lousberg in Aachen. Unbearbeitetes Einzelbild direkt aus der Kamera.
Aufnahme mit 11mm Brennweite, Einzelbild stark Kontrastreduziert (HDR) um den visuellen Eindruck zu erhalten.
Aufnahme mit 70mm Brennweite. Kombination aus neun nachgeführten Bildern für den Himmel und ebenso vielen statischen Bildern für den Vordergrund.
C/2020 F3 NEOWISE mit 200mm am Morgenhimmel. Summe aus 9 Einzelbildern à 10s.
Das erste Bild oben kann man hier: https://www.above-horizon.de/blog/wp-content/uploads/2020/07/01_Neowise_Weitwinkel.jpg (Bitte den Link einfach manuell kopieren und öffnen damit die Lightbox sich nicht dazwischen schaltet) auch in Originalgröße ansehen. Dann findet kann man neben dem Kometen auch leicht Venus und Pleyaden am rechten Bildrand, die Kastensterne des Großen Waagens am Linken Bildrand sowie den Polarstern am oberen Bildrand finden.
Da der Tag der Astronomie am 28. März 2020 leider nicht wie gewohnt stattfinden kann, gibt es dieses Jahr eine Sonnenuhr zum Download und selber basteln.
Sonnenuhr zum ausdrucken und selber basteln. Klick auf das Bild zum PDF Download.
Die Sonnenkorona am 29.03.2006 bei einer totalen Sonnenfinsetrnis am Strand von Side in der Türkei.
Corona kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie Kranz oder Krone. Eingedeutscht schreibt es sich Korona. In der Astronomie bzw der Himmelsbeobachtung (daher “Above-Horizon.de”, über dem Horizont, weil ich meteorologische Phänomene genauso fasziniert beobachte wie astronomische) hat es gleich mehere Bedeutungen. Die astronomisch beeindruckendste Korona, meiner Meinung nach, ist die Sonnenkorona. Was heute durch astronomische Satelliten wie SOHO, die Parker Solar Probe und viele andere routinemäßig beobachtet wird war vor der Weltraumfahrt kaum beobachtbar. Die Korona ist die äussere (leuchtende) Sonnenatmosphäre, welche jedoch so schwach leuchtet, dass sie unter normalen Umständen durch die Sonne überstrahlt wird. Sie ist nur sichtbar wenn das direkte Sonnenlicht abgeschirmt wird. Da die irdische Atmosphäre das Licht sehr gut streut (z.B. als blauer Himmel) reicht es nicht das Licht der Sonne innerhalb unserer Atmosphäre zu blocken. Als nahezu ideale Blende ausserhalb der irdischen Atmosphäre funktioniert hier der Mond. Bei einer solchen totalen Sonnenfinsternis ist die Sonnenkorona sichtbar. Zweimal hatte ich die Möglichkeit eine totale Sonnenfinsternis zu beobachten. Die erste war am 11. August 1999. Diese habe ich in Frankreich beobachtet. Das Bild oben wurde jedoch, fast auf den Tag genau, vor 14 Jahren am 29. März 2006 in der Türkei aufgenommen.
Atmosphärische Korona um den Mond bei der Mondfinsternis am 21. Februar 2008.
Die atmosphärische Korona (auch Hof oder Aureole) wird durch die Streuung des Lichts and kleinen Wassertröpfchen hervorgerufen. Sie bildet sich in erster Linie an Mond und Sonne, wo sie hell und auffällig sein kann. Das BIld oben wurde während der Halbschattenphase der Mondfinsternis am 21.02.2008 aufgenommen.
Polarlicht am 30.10.2003 über Aachen
Die dritte beeindruckende Korona ist ein perspektivischer Effekt beim Polarlicht. Wie oben zu sehen, ist Polarlicht oft in der Form gerader Strahlen zu sehen. Wenn die leuchtenden Bereiche des Polarlichts sich genau über dem Beobachter befinden, verlaufen die Strahlen radial von einem Punkt am Himmel auseinander. Das konnte ich an diesem Abend, dem 30.10.2003 von Aachen aus visuell beobachten, habe es jedoch nicht erfolgreich auf Film bannen können. Eine Bildersuche liefert hier jedoch unzählige schöne Ergebnisse. In erster Linie natürlich aus Skandinavien oder Nordamerika.
Die Idee zu dieser Zusammenstellung kam mir bei diesem Tweet. Für die Familie der Coronaviren, zu denen auch das aktuell pandemisch aktive SARS-CoV-2 gehört, steht nämlich laut diesem Nature Paper von 1968, die Sonnenkorona Namenspate. Und diese ist mir natürlich viel lieber.
Zwei Aufnahmen von gestern Abend. Seit längerer Zeit endlich wieder eine fantastisch klare Nacht. Beide Bilder wurde mit einer unmodifizierten Nikon D7200 mit einem 200mm/4 Teleobjektiv aufgenommen. Nachführung mit einem (natürlich nur in RA) geguideten Star Adventurer. Bearbeitung der RAW Bilder mit Fitswork.
C/2019 Y4 (ATLAS) am 21.3.2020 um 22:30. Addition aus 56 Einzelbildern mit jeweils 60s Belichtungszeit bei Blende 5.6, Iso 3200 mit einer Nikon D7200.
Eine Übersicht weiterer aktueller Aufnahmen von ATLAS hat Daniel Fischer. Inklusiver einer Extrapolation der möglichen Sichtbarkeit mit dem bloßen Auge im Mai.
C/2017 T2 (PANSTARRS) am 21.3.2020 um 21:30. Addition aus 35 Einzelbildern mit jeweils 60s Belichtungszeit bei Blende 5.6, Iso 3200 mit einer Nikon D7200.
Summenbild der Überflugs am 21.1.2020. 360 Aufnahmen mit je 2.5s Belichtungszeit bei 6400 ISO mit 11mm/2.8. Aufnahmen zwischen 18:28h und 18:58h.
Das Bild oben zeigt das Summenbild aus 360 Aufnahmen mit 2.5s Belichtungszeit vom Abend des 21.1.2020. Die helle Sternengruppe links im Bild sind die Pleiaden, neben den aktuellen Starlink Satelliten des 3. Starts (helle Striche durch die Bildmitte) sind auch noch die Satelliten der vorherigen Starts fast gleich hell weiter rechts auf dem Bild zu sehen. Im Video unten auch an der deutlich geringeren Frequenz der Ereignisse zu erkennen. In der linken unteren Ecke sind einige Flugzeuge beim Anflug auf den Flughafen Lüttich zu sehen.
Zeitraffer der obigen Bilder. Bitte beim betrachten die höchstmögliche Auflösung wählen. Durch die Kompression bei YouTube geht einiges an Information verloren.
Die einzelnen Aufnahmen des obigen Summenbild hier als Zeitraffer mit fünf Aufnahmen pro Sekunde. Die Aufnahmen kommen direkt aus der Kamera, sind also weder in der Helligkeit noch im Kontrast angepasst. Durch einen Fehler beim Einstellen habe ich leider nur 360 Bilder mit 5s zeitlichem Abstand aufgenommen, so dass die Aufnahmen leider mitten im zweiten “Starlink Strom” abbrechen. Aber es ist zu befürchten dass wir das noch häufiger erleben werden.
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